Die Zeitschrift Querformat …

trägt ihre Programmatik bereits im Titel: Sie nimmt eine quere Perspektive auf zeitgenössische Phänomene, internationale Kunst und Populärkultur ein. Das Prinzip des Queren bestimmt auch das Layout, denn im Gegensatz zur gängigen Praxis der Wiedererkennbarkeit erfindet sich die Zeitschrift visuell mit jedem Thema neu. Darin liegt eine Besonderheit von Querformat: wissenschaftliche Texte und visuelle Gestaltung sind gleichermaßen relevant, daher entstehen die Hefte in enger Zusammenarbeit eines visuellen und textuellen Herausgeber/innenteams.

 

Querformat Magazin Stapel

 

Schneewittchen und der Prinz. Leonid Breschnew und Erich Honecker. Madonna und Britney Spears. Judas Iskariot und Jesus von Nazareth. Die Liste prominenter Küssender ließe sich lange fortsetzen. Als Ausdruck von Liebe und Zuneigung wurden Küsse formalisiert (z.B. Handkuss, sozialistischer Bruderkuss). Aktuell sorgen Queerkissing Flashmob-Aktionen (Papstbesuch Barcelona) für Schlagzeilen. Aber auch die Diskussionen um das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin haben verdeutlicht, wie groß die symbolische Bedeutung des Küssens ist. Querformat analysiert den Kuss in Popkultur, Kunst, Politik und Kulturgeschichte.

 

Querformat Magazin Stapel

 

Querformat Magazin Stapel

 

Thema der dritten Ausgabe von Querformat ist das mittlerweile überall einsickernde Phänomen Wellness: ›Harmonietoast‹ bringt die notwendige Balance, Aloe Vera findet sich mittlerweile auch im Joghurt, Marlboro verkauft das Rauchen als entspannende Pilates-Übung. Querformat fragt nach den Geschlechterkonzepten, den ökonomischen Strategien und den historischen Vorläufern, die dem Harmonie-Diskurs von Wellness zugrunde liegen: Kann einseitige Konsumkritik den »emotionalen Kapitalismus« (Eva Illouz) von Wellness noch erfassen? Die Zeitschrift Querformat nimmt eine quere Perspektive auf die zeitgenössische Kultur ein und erfindet sich mit jedem Thema visuell neu.

Querformat Magazin Stapel


Das zweite Heft dreht sich (um) Zigaretten. Durch das Rauchverbot verabschiedet sich ein kulturelles Phänomen weitgehend aus dem öffentlichen Leben. Nicht nur im Alltag, sondern auch in Kinofilmen und in der Kunst gehören Inszenierungsformen mit der Ziga­rette größtenteils der Vergangenheit an. Daher widmet sich dieses Heft der Zigarette – danach. Wissenschaftliche und künstlerische Beiträge betrachten die vielfältigen Veränderungen des Rauchs in der visuellen Kultur.


Querformat Magazin mit Abo-Karte und Duftfrosch


Das erste Heft widmet sich Nippes, den Staubfängern unserer Wohlfühlwelten. Längst nicht mehr nur Zeichen kleinbürgerlichen Spießertums, ist Nippes im Zeichen von ‚Camp‘ oder ‚Trash‘ salonfähig geworden. Wissenschaftliche und künstlerische Bild- und Textbeiträge gehen seinen Transformationen in Kunst und Alltagskultur nach. Wenn sich etwa der historische Hofnarr als Gartenzwerg in heutigen Vorgärten wiederfindet, wenn Michelangelos David als Blow-Up in bunten Farben schillert, dabei antike Bemalungen zitiert und ‚kitschig‘ verkehrt oder wenn Swarovskis Kristallküken museal geadelt werden, zeigt sich, wie durchlässig die Grenzen zwischen Hoch- und Populärkultur sind.